Wissenswertes : SCHNUPFEN – und wie man ihn vielleicht vermeiden kann

Wissenswertes : SCHNUPFEN – und wie man ihn vielleicht vermeiden kann

„Schnupfen“ kommt als Wort aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet ursprünglich „putzen“; und genau das ist es ja auch, was uns an dem Krankheitsbild „Schnupfen“ so lästig ist: dass sich unsere Nasenschleimhaut quasi selber reinigt, was bedeutet, dass wir sie uns putzen müssen… mit all den Folgeerscheinungen.

Wie kommt es dazu?  Meist sind es Viren, die über sog. Tröpfcheninfektion zu den Symptomen der Rhinitis (Schnupfen) führen, also eine akute Entzündung der Nasenschleimhaut bewirken. „Erkältung“ nennen wir das manchmal, obwohl die Kälte selber hier nicht das Übel ist – sie bewirkt lediglich, dass sich Menschen eng und in oft schlecht gelüfteten Räumen aufhalten, dass unser Immunsystem etwas geschwächt wird (hier wirkt sich auch Dunkelheit, weniger Schlaf usw. negativ aus) und die Durchblutung der Schleimhäute und damit die Eigenabwehr sinkt.

Also kann man schon mal sagen: auch in der kalten Zeit RAUSGEHEN, sich bewegen, sicher gut warm eingepackt – auch die Füße brauchen es warm – und viel trinken und schlafen, dann haben es Viren schwerer. Außerdem Basishygiene beachten in Menschengruppen (Niesen und Husten schleudert Viren mit um die 160km/h in die Umgebung, in feinen Tröpfchen). Papiertaschentücher verwenden, Hände durchaus öfter waschen, das macht alles Sinn.

Warum niesen wir? Reizung der Nasenschleimhaut durch zum Beispiel besagte Viren (es gibt über 200 verschiedene Rhinoviren) führt über eine sehr komplexe reflektorische Antwort zu der bekannten Reaktion, die in 3 Stufen abläuft: einatmen, Luft kurz anhalten und schließlich rasches Zusammenziehen der Ausatemmuskulatur von Bauch und Brust. Man kann das unterdrücken, zum Beispiel indem man die Zunge fest hoch gegen den Gaumen drückt, was aber eher unangenehm ist. Und wie schon gesagt ist es ein Reinigungsmechanismus, der ja auch Sinn hat.

Die Nase produziert vermehrt Schleim, anfangs eher nur flüssig, später oft zäher, mit dem das Ausschwemmen und Ausniesen erfolgt.

Wie können wir hier unterstützen? Viel trinken, Nasenspülungen mit zum Beispiel Emser Salz und Nasendusche machen, Wärme im Gesicht (Viren sterben bei über körperwarmen Temperaturen ab), Ruhe um Kraft zu tanken, Infektquellen (Menschengruppen) eher meiden.

Kein Nutzen ohne (möglichen) Schaden: manchmal verschleppt man mit Nasenduschen die Keime erst recht in die Tiefe der eigenen Nasenmuscheln; aber generell ist es wirklich günstig und auch vorbeugend wirksam. Lassen Sie sich zeigen, wie man das richtig macht, mit angemessenem Druck aber nur bei nicht komplett zugeschwollener Nase.

Zink und Vitamin C haben ebenfalls Wirkung gezeigt, jedoch sind hier die Dosierung und der Einnahmezeitpunkt (möglichst frühzeitig bei Beschwerden) wesentlich, insgesamt bewähren sich Phytopharmaka, aber vor allem bei Linderung, weniger bei deutlicher Verkürzung; das ist allerdings auch wichtig und bringt einen weniger in Versuchung, zu Medikamenten zu greifen, die einen „rasch auf die Beine bringen“ sollen, aber meist nur krankheitsverlängernd wirken.

Und wenn es doch weitergeht, wenn sich eine bakterielle Infektion dazugesellt („draufsetzt“ – die Abwehr ist ja schon geschwächt)? Spätestens hier ändern sich die Symptome, die Nasenschleimhaut schwillt zusätzlich stärker an, das Sekret wird zäher, vor allem morgens oft grüngelb (es besteht aus abgestorbenen Körperzellen und abgestorbenen Erregern). Begleitbeschwerden (nicht auf die Nase beschränkt) kommen dazu! Was kann man hier noch selber für sich tun? Weiterhin: Nasenschleimhautpflege. Auch Sesamöl Tropfen sind bewährt dafür. Kurzzeitig unterstützend abschwellende Nasentropfen – aber bitte nicht länger als eine Woche, weil dies die Schleimhaut schwächt und die Symptome sogar verstärken kann, wenn überlange verwendet. Ruhe, viel trinken, Wärme, frische Luft.

Und bitte durchaus zum Arzt, um es von Nebenhöhlenentzündung oder möglichen zusätzlichen Krankheitsbildern abzugrenzen; danach kann man sehr sinnvoll komplementäre Medizin anwenden, je nach Einzelfall freilich.

 

mit lieben Grüßen für den Herbst
Dr. Eva Sauberer

Peter Sauberer

Evas Website-Admin