Freudsames: „Anatomie eines Problems“

Freudsames: „Anatomie eines Problems“

(in Anlehnung an Dr. G. Schmidt, Milton-Erickson-Institut Heidelberg)

Wenn Sie ein Problem haben möchten, beginnen Sie am besten ganz einfach:
Nehmen Sie das, was IST, etwas SELBST ERLEBTES.
Wir benennen das nun als „Ist-Zustand“.
(Denken Sie bitte jetzt daran; gut so.)

Anschließend wählen Sie bitte einen anderen Zustand, den wir „Soll-Zustand“ nennen.

Ein Beispiel:   
„Ist-Zustand“    = ich sitze am Computer
„Soll-Zustand“  = ich gehe walken/joggen

Sie können nun als nächsten Schritt beide Zustände beschreiben, bewerten und daraus Schlußfolgerungen ziehen. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

„Problem-Kreations-Anfänger“ schreiben das gerne auf, wir nehmen unser Beispiel:

„Ich-sitze-am-Computer“: ich tue das schon lange, in mieser Haltung, die Lampe ist auch nicht optimal, eh schon oft wollte ich den Arbeitsplatz umgestalten, ich verschiebe Dinge so gern, an sich gibt es ja wirklich Wichtigeres zu tun, genau das verschiebe ich, es ist einfach lästig, leider muß ich so oft Lästigkeiten abarbeiten, ich bin im Grunde ein fauler Sack und der innere Schweinehund nervt, aber ich kann ja nicht alleine dafür, alles hängt man mir um….“

(genießen Sie es ruhig und tauchen Sie ein in diese Rolle, Selbstmitleid oder Vorwurf helfen)

Dann gehen Sie in den Soll-Zustand:

„Die Bewegung tut mir echt gut, ich brauche das richtig, ich weiß auch, daß ich es regelmäßig machen soll; man kann ja wirklich fast bei jedem Wetter raus, muß sich eben entsprechend anziehen. Kein Couch-Potato sein, lieber dynamisch, den Alltag ausatmen und die Lungen mit frischer Luft füllen. Es kostet nicht mal was und ich hab es vor der Haustür, da geht’s mir doch gut, wie viele hätten es gern und können es nicht….“

(erleben Sie den Unterschied, übertreiben ist erlaubt und belebt die Rolle noch zusätzlich)

So.

Nun haben Sie 2 Zustände „erschaffen“ als Beobachter von sich selber, sich dabei zu Schlußfolgerungen durchgearbeitet, die etwas über sich selber aussagen.

Sie sind also ein fauler Sack mit nervigem inneren Schweinehund, im Gegensatz zu einem dynamischen Menschen der dankbar die frische Luft und Bewegung genießt, die so einfach zu erleben sind.

Noch haben Sie aber kein Problem damit!

Sie könnten es als Auftrag sehen, eben Pause zu machen und raus zu gehen. Punkt. Nein!

Hüten Sie sich davor – statt dessen unternehmen Sie bitte Lösungsversuche, die scheitern, damit sie Problem-stabilisierend wirksam werden.

Sie könnten also beim Aufstehen das Glas umstoßen, dann wischen sie auf, davon gehen Sie nahtlos in andere Hausarbeit über. Oder Sie suchen partout eine bestimmte Jacke, die Sie nicht finden, um rauszugehen. Oder Sie sehen noch mal kurz nach, ob Emails da sind… und dann ist Zeit vergangen, was Sie veranlaßt zu bemerken, daß es heute zu spät ist..

Aber morgen ist auch noch ein Tag…

 

mit lieben Grüßen für den Herbst
Dr. Eva Sauberer

Peter Sauberer

Evas Website-Admin

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